Auszüge aus dem Essay von Rüdiger Vaas:
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Der will doch nur spielen! |
Angst (E anxiety) und Furcht sind Emotionen, die bei einer Bedrohung (oder der bloßen Vorstellung davon) bei vielen Tieren einschließlich des Menschen auftreten. Als grundlegende stammesgeschichtlich herausgebildete Warn- und Schutzfunktion treiben Angst und Furcht zur Flucht und aktiven oder passiven Vermeidung von Situationen an, die Schmerz, Verletzung und Tod zur Folge haben können.
--> z.B. Angst, einen Trade einzugehen, Verlustangst und deshalb zu zeitig aus dem Trade gehen
Angst - Physiologie und Verhalten
Körperliche Symptome der Angst sind beim Menschen neben individuellen Besonderheiten vor allem Herzklopfen, Anstieg des Blutdrucks, schnelle Atmung bis hin zur Atemnot, trockener Mund, veränderte Mimik, Blässe oder Erröten, Schwitzen, Zittern, Schwäche, Schwindelgefühl, Durchfall, Harndrang und Übelkeit sowie eventuell auch Wahrnehmungsstörungen oder Ohnmacht.
--> ich hoffe, zu letzterem kommt es nicht beim Traden!
Philosophie und Kulturgeschichte der Angst
Für Jean-Paul Sartre war Angst eine "Qualität unseres Bewußtseins" als die Vorbedingung der Freiheit, zu der der Mensch verurteilt sei. Angst muß also nicht notwendig als Übel verstanden werden, sondern kann den Menschen auch zu seinem "eigentlichen Sein" führen, das Heidegger als Entschlossenheit begriff, Sartre als engagement und Camus sowohl mit solitaire (Individuierung, Einsamkeit) als auch mit solidaire (Solidarität, Gemeinsamkeit) verband.
--> das ist eine sehr interessante Betrachtung. Die Angst ist eine notwendige Stufe vor dem Erfolg beim Trading. Jeder Trader sollte sich also freuen, Angst zu spüren.
Angst und ihre Vermeidung ist ein starker Antrieb, ein subtiler Imperativ der Evolution, ohne den der Entwicklung des Lebens einschließlich der menschlichen Kulturgeschichte viele Wege versperrt geblieben wären. Die Verringerung der Wahrscheinlichkeit, in furchtauslösende Situationen zu geraten, ist eine bemerkenswerte Leistung der Spezies Mensch.
Wenn William James einmal sagte, daß an nichts die Überlegenheit des Menschen gegenüber dem Tier so deutlich sei wie am Rückgang der Bedingungen, unter denen beim Menschen Furcht ausgelöst wird, dann erscheint dies heute durchaus als zweifelhafter Fortschritt. Außerdem: Auch wenn die Anlässe zum Fürchten abgenommen haben mögen, dürfte die Angst in einem erweiterten Sinn in unserer Gattung sogar kulminiert sein. "Vielleicht ist der Mensch das furchtsamste Wesen, da zu der elementaren Angst vor Freßfeinden und feindseligen Artgenossen intellektuell begründete Existenzängste hinzukommen", konstatierte Irenäus Eibl-Eibesfeldt. - "Die Fähigkeit, rasch Erinnerungen von Reizen zu bilden, die mit Gefahren zusammenhängen, sie lange zu behalten und sie automatisch zu nutzen, wenn künftig ähnliche Situationen auftreten, ist eine der mächtigsten und wirksamsten Lern- und Gedächtnisfunktionen des Gehirns", schrieb Joseph LeDoux.
--> Trader, seid stolz auf eure Angst und nutzt sie zum Lernen!!!
"Aber dieser unglaubliche Luxus ist kostspielig. Wir haben mehr Ängste, als nötig wäre, und schuld daran ist vermutlich unser äußerst wirksames Furcht-Konditionierungssystem zusammen mit einer extrem ausgeprägten Fähigkeit, uns Ängste auszumalen, und eine Unfähigkeit, sie zu kontrollieren."
--> Oh, Oh. "Unfähigkeit, sie zu kontrollieren." Damit müssen wir also beginnen!
Die Ambivalenz von Angst und Furcht ist also offenkundig und kaum aufzulösen. Einerseits bewahrt uns die Furcht vor gefährlichen Situationen, und deshalb wäre ihr Fehlen selbst ein Grund zum Fürchten. Andererseits ist Angst eine Voraussetzung, die sich verschiedene soziale Formen der Unterdrückung bis hin zum politischen Terror kräftig zunutze machen. Außerdem kann die Angst pathologische Dimensionen erlangen und das Leben untergraben, sie kann anstecken und lähmen und wird dann selbst zur Gefahr. "Es ist besser, die Angst auszusprechen, als sich weiter mit ihr zu tragen", heißt es bei Elias Canetti. "Am besten ist es, sie aufzuschreiben, ohne sie auszusprechen."
--> Da, der erste Hinweis auf ein Tradingtagebuch! Unbedingt notwendig, unbedingt!
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