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Sonntag, 27. Dezember 2015

58 Prozent mehr Umsatz durch User-Whitelisting

58 Prozent mehr Umsatz durch User-Whitelisting

Das weltweite Spam-Volumen nimmt beständig zu. Es hat mittlerweile bedrohliche Ausmaße erreicht. Cisco schätzt, dass mehr als 90 Prozent der global versendeten E-Mails als Spam klassifiziert werden können. (Quelle: Cisco Annual Security Report.)
Aus diesem Grund werden die Spam-Filter der großen Internet-Service-Provider wie AOL, GMail, GMX, Hotmail oder web.de immer dichter gewebt. Immer weniger E-Mails gelangen in die Posteingangsfächer der Adressaten. Für Sie als Unternehmer heißt das, dass es leider immer schwieriger wird, mit Ihren Interessenten und Kunden effektiv über E-Mail zu kommunizieren.
Die einzige Technik, mit der Sie sicherstellen können, dass Ihre E-Mails tatsächlich in den Posteingangsfächern Ihrer Leser ankommen, ist das sogenannte User-Whitelisting. Veranlassen Sie Ihre Adressaten dazu, Ihre E-Mail-Adresse, über die Sie Ihre E-Mails an sie senden, in ihr Online-Adressbuch beziehungsweise in die Liste der erwünschten Absender („Whitelist“) aufzunehmen. Auf diese Weise werden Ihre E-Mails in jedem Fall zugestellt, und zwar unabhängig von ihrem Inhalt.
In dem folgenden Lehrvideo zeigt Ihnen Mario Wolosz (der Gründer von Klick-Tipp), wie wirkungsvoll das Instrument des User-Whitelistings ist. Er stellt Ihnen den Fall eines Unternehmers vor, der seine Click-through-Rate (das ist die Zahl der Klicks auf die Links in Ihrer versendeten E-Mail im Verhältnis zur Zahl der versendeten E-Mails) um sage und schreibe 58 Prozent steigern konnte. Eine solche Quote bedeutet, dass bei gegebener Kaufrate auch die Online-Umsätze um mehr als die Hälfte zulegen!
Wenn Sie erfahren wollen, wie Sie das Ergebnis Ihrer Website mit User-Whitelisting auf einfache Weise verbessern können, dann klicken Sie auf den Play-Button in dem folgenden Video:

Der einzige Anbieter, bei dem User-Whitelisting vollständig implementiert wurde, ist Klick-Tipp. Wenn sich Ihre Besucher in ein Klick-Tipp-Anmeldeformular eintragen, dann zeigt Klick-Tipp Ihren Besuchern auf der Bestätigungsseite spezifische Whitelisting-Instruktionen an. (Die Bestätigungsseite ist jene Seite, die den Besuchern unmittelbar nach ihrer Eintragung in Ihr Newsletter-Formular angezeigt wird.) Die Anzeige der Instruktionen erfolgt maßgeschneidert, das heißt nach Maßgabe der E-Mail-Domain, die der jeweilige Leser in das Formular eingetragen hat.
Betrachten wir beispielsweise Thomas Müller, der die Adresse thomas.mueller@gmx.net eingetragen hat. Thomas bekommt Whitelisting-Instruktionen speziell für GMX zu Gesicht. Ein anderes Beispiel bietet Martina Trockenbauer mit der Adresse mtrockenbauer@gmail.com: Sie erhält die Whitelisting-Anleitung für Gmail.
Klick-Tipp zeigt Whitelisting-Instruktionen nicht nur für GMX und Gmail an, sondern auch für AOL, Freenet, Hotmail, web.de, Yahoo! und weitere wichtige deutschsprachige Internet-Service-Provider (ISP). Stammt die E-Mail-Adresse Ihres Besuchers nicht von einem dieser Anbieter, so wird eine Anleitung zum Whitelisting für MS Outlook angezeigt.
Es liegt auf der Hand, dass Klick-Tipp bei den ISP mittlerweile eine fantastische Reputation aufgebaut hat, denn mittlerweile haben unzählige User die Mailserver von Klick-Tipp in ihre Whitelist aufgenommen. Mit Klick-Tipp wird sich Ihre E-Mail-Werbung als ein sehr effizientes Werkzeug erweisen, denn Ihre E-Mails werden in den Posteingangsfächern Ihrer Adressaten landen, während die Botschaften Ihrer Konkurrenten in den Spam-Verzeichnissen stecken bleiben.
Wenn Sie dafür sorgen wollen, dass Ihre E-Mails stets zuverlässig ihren Weg in die Posteingangsfächer Ihrer Adressaten finden, dann nutzen Sie Klick-Tipp für Ihr E-Mail-Marketing! Besuchen Sie die Website von Klick-Tipp und informieren Sie sich darüber, wie Sie über das Internet effektiv neue Kunden gewinnen können!
Tags: E-Mail-Marketing, Email Marketing Software

Donnerstag, 8. Januar 2015

Psychologie beim Trading

Ich habe gerade einen Artikel gelesen, in dem ich mich (teilweise) wiedergefunden habe. Ich hatte Phasen beim Trading, in denen ich tatsächlich waghalsige Trades zum Zurückholen von Verlusten gemacht habe und mir die Folgen relativ egal waren. Das grenzt schon an Suchtverhalten.
Vielleicht erkennen Sie hier auch etwas wieder. Es geht in dem Artikel zwar um Fettleibige und nicht um Trader, aber in der zitierten Passage werden Vorgänge im Gehirn beschrieben, die allgemeingültig sind:

"Fettleibige teilen sich mit Suchtkranken noch ein weiteres typisches Verhaltensmuster: Ihnen fällt es schwer, langfristig zu planen, stattdessen entscheiden sie impulsiv. ... Die Forscher ließen Normal- und Übergewichtige aus zwei Stapeln Spielkarten ziehen. Jede Karte konnte Gewinn oder Verlust bedeuten. Ziel war es, einen möglichst hohen Gewinn zu erzielen. Der erste Stapel brachte dabei zunächst schnelle, hohe Gewinne, langfristig aber schwere Verluste. Genau andersherum war der zweite Stapel sortiert: geringe Gewinne am Anfang, aber auf lange Sicht höhere Gewinne.
Das verblüffende Ergebnis: Während die Schlanken im Laufe der Zeit ihre Strategie änderten und irgendwann den ersten Stapel mieden, griffen dicke ... weiter hartnäckig zu. Ähnlich wie bei ihrem Essverhalten schafften sie es nicht, eine langfristige Strategie zu verfolgen, vielmehr suchten sie immer wieder das schnelle Glück - ein Verhalten, das so ähnlich auch Alkoholkranke oder Kokainsüchtige zeigen."

Zitat aus http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-90931327.html

Mittwoch, 3. Juli 2013

Die vier Stadien im Leben eines Traders

Heute schmücke ich mich mal mit fremden Federn. Mit freundlicher Genehmigung von Jochen Steffens darf ich seinen Artikel "Die vier Stadien im Leben eines Traders" auf meinem Blog veröffentlichen. Meine eigenen Gedanken und Erlebnisse zu und in den einzelnen Phasen beschreibe ich demnächst:
"Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber angesichts der kalten Temperaturen und des Dauerregens in den vergangenen Tagen packt mich doch das Fernweh. So erinnere ich mich daran, wie ich mir mein Leben als Trader vor knapp 15 Jahren vorstellte, als ich mit der Börse anfing.
Eins war mir damals sonnenklar: Mich trennten lediglich noch wenige Monate, vielleicht ein oder zwei Jahre, von einem Luxusleben im Süden – eine Yacht, viele wilde Partys, eine Villa – und zwischendurch ein zwei Trades, mit denen ich die Monatsausgaben schon zusammentraden würde.
Tja, die Wirklichkeit sah seltsamerweise irgendwie anders aus – ganz anders. Statt ein Leben in Saus und Braus folgte die größte Aktienkrise seit 25 Jahren, der 2000er Crash. Weitere drei Jahre später, als der DAX einen Boden ausbildete, absolvierte ich 12 bis 14 Stunden Trading-Tage und auch die Wochenenden verbrachte ich mit Chartanalysen und dem Studium der verschiedensten Tradingansätze. Mein Leben verwob sich mit der Börse und alles andere, Partys, Freunde, etc. rückte in den Hintergrund.
Damals dachte ich noch, ich hätte einfach nur Pech gehabt, so eine Phase zu erwischen. Heute weiß ich, dass Börse grundsätzlich alles andere als leicht ist. Es gibt keine Ausnahmen. Nahezu alle, die mit dem Traden anfangen, machen gewisse Stadien durch, die sich mehr oder weniger ähneln.
(Hinweis: Das folgende gilt nicht für Langfristanleger, sondern für kurzfristig orientierte Trader.)

Die Verführungsphase

Oft beginnt es damit, dass man zufällig oder gezielt anfängt, mit an der Börse zu spekulieren. Sehr verhängnisvoll ist es, wenn man ebenso zufällig erste Gewinne macht. Durch die Gewinne beeinflusst denkt man: Hey, hier kann ich ganz einfach und ohne großen Aufwand sehr viel Geld verdienen. Es scheint zuweilen, als hätte man den heiligen Gral des Reichtums gefunden. Wie dumm sind doch all diejenigen, die sich täglich in ihren Büros abrackern und doch nicht mehr verdienen, als sie zum Leben brauchen.
Der Verstand gibt sich in dieser Phase diversen Phantasien hin (s.o.), der Traumberuf „Trader“ ist gefunden.
Das Witzige ist, dass man in dieser Zeit trotz völliger Ahnungslosigkeit oft eine Weile ganz gut Gewinne machen kann, zum Beispiel wenn man zufällig einen guten und starken Trend erwischt.
Viel erstaunlicher ist aber, dass einige noch nicht einmal Gewinne machen müssen, um vom Börsenvirus infiziert zu werden. Diesen Anlegern reicht die theoretische Möglichkeit schon aus.

Die Sucht

Doch im Prinzip ist es nichts anderes als eine Sucht. Der Dealer (Börse) verschenkt ein paar Pröbchen, und auf einige Charaktere wirkt keine Droge stärker als die Börse. Der Trader hängt mit seinem ersten Trade an der Börsennadel und wird vielleicht niemals mehr davon los kommen.
Vielleicht meinen Sie, dieser Vergleich sei ein wenig krass. Doch zur Sucht gehört immer auch der Ruin. Und was sonst, als eine existenzielle Sucht, würde vernünftige Menschen dazu bringen, Vermögen, Haus und Hof an der Börse zu verzocken, um dann kleinlaut in einem Börsenboard die Frage aufzuwerfen: Wie erklärt ihr das eigentlich euren Frauen? (Das ist eine Frage, die ich im Jahr 2004 tatsächlich in einem Börsenboard gelesen habe.)
Und damit sind wir bei der zweiten Phase:

Die Ernüchterungsphase

Egal wie lange die erste Phase auch dauert, egal, wie viel Geld man in dieser verdient hat, irgendwann folgt die Ernüchterung. Auf einmal verliert man nur noch. Zunächst schwinden die Gewinne, dann das Vermögen. Der Frust und die Angst werden von Tag zu Tag größer. Es endet schließlich oft (leider) in existenzieller Panik – je nachdem, wie abhängig ein Trader von der Börse ist.
Diese Phase könnte man auch mit dem Spruch: „Ich weiß, dass ich nichts weiß“, überschreiben, denn genau das ist die Erkenntnis, die man in dieser Phase erleben muss. Denn erst dann wacht man auf und spürt, dass die Börse alles andere als leicht ist. Sie wird zum immerwährenden erschreckenden Begleiter: Am Tage, wenn man verzweifelt die Börsenkurse abfragt, in der Nacht, wenn Alpträume Zeichen der Seelenqual werden. Das erste, an was man denkt, wenn man aufwacht, ist die Börse und der letzte Gedanke, der einen in den Schlaf begleitet ist ebenfalls: Börse.
Um die Verluste zu vermeiden, wird in wilder Hektik versucht, das bisherige Unwissen durch Bücher, Internetanalysen, Seminare u.a. zu heilen. Alles wird ausprobiert, alles scheint der hilfreiche Strohhalm, der einen aus dieser Phase heraushelfen kann. Erfolgreiche Phasen, in denen man das Gefühl hat, endlich verstanden zu haben, werden von depressiven Phasen abgelöst, in denen wieder alles den Bach runter geht.
Doch so schlimm diese Phase auch sein mag, sie ist die lehrreichste und wichtigste Phase für einen Trader. Nur durch die Verluste lernt er die Gefahren kennen. Nicht gesetzte Stopps, Aktien zu weit ins Minus laufen lassen oder zu früh im Plus verkauft, nur um überhaupt mal wieder einen Gewinn zu realisieren. All diese Fehler sind notwendig. Sie brennen auf schmerzhafte Art und Weise die Grundregeln der Börse ins Gemüt. Es sind eben diese Regeln, die unverzichtbar sind, um nicht unterzugehen.  Regeln wie: „Verluste begrenzen“ und „Nicht jedem Massentrend hinterherhecheln“.
Auf der anderen Seite ist es auch die schönste Phase, denn es ist die leidenschaftlichste und intensivste. Wenn man noch vor Freude schreit, sobald man einen heiklen Trade im Gewinn abgeschlossen hat, oder wie ein Tiger im Käfig umherläuft, wenn ein Trade nicht so läuft wie geplant. Es ist diese Zeit, in der man lichterloh brennt für die Börse.
In dieser Phase hören allerdings die meisten Trader auf. Einfach weil sie bankrott sind oder weil sie die Verluste oder dieses mentale Hin und Her nicht mehr verkraften.
Und damit kommen wir dann zu dritten Phase:

Die Aufstiegsphase

Wer dies jedoch durchhält und dafür sorgt, nicht Bankrott zu gehen, dringt in die dritte Phase vor. Einer der entscheidenden Punkte, um in diese Phase zu gelangen, ist dabei die Bereitschaft, aus seinen Fehler zu lernen (und nicht immer anderen die Schuld zu geben). Und plötzlich, zunächst nur für einige Wochen und dann immer häufiger und regelmäßiger wird Geld verdient. Zwar unter dem Strich nur wenig, aber es ist eine deutliche gewinnbringende Verbesserung zu spüren.
Gleichzeitig mit dieser Entwicklung entsteht auch ein gewisses Bewusstsein, wie Börse funktioniert. Man hat die notwendigen Grundlagen verstanden und verinnerlicht. Es ist immer noch keine gute Zeit, es sind immer noch viel Kampf, Aufwand und viel Frustbereitschaft notwendig, diese Phase zu meistern. Immer noch muss man lernen, lerne n, lernen. Doch es wird spürbar immer besser und besser.
Irgendwann in dieser Phase erreicht man den Break Even. Es läuft, und man könnte von der Börse leben.

Die Entspannungsphase  

Und damit kommen wir zur letzten Phase: Die meisten Trader haben schon mindestens fünf bis zehn Jahre täglicher Beschäftigung mit den Börsen hinter sich, bevor sie diese Phase erreichen! Aber dann geschieht etwas, das alles verändert. Man könnte sagen, die Börsensucht erledigt sich selbst.
Denn die Intensität der Emotionen nimmt ab, man wird insgesamt gelassener. Natürlich können immer noch extreme, externe Ereignisse die Emotionen hochkochen lassen, aber im täglichen Dickicht des Börsendschungels bleibt man ruhiger und routinierter. Und gerade diese Gelassenheit in Verbindung mit der Erfahrung und der Intuition führen dazu, dass man häufiger richtig liegt als je zuvor.
Allerdings auch nicht immer. Es kommt auch weiterhin gelegentlich zu Verlusten oder man hat schlechte Monate. Wenn Ihnen jemand etwas anders erzählt, befindet er sich noch in Phase 1 – glauben Sie mir. Aber man nimmt Verluste nicht mehr so ernst – sie gehören dazu. Gelassen steigt man aus, wenn es nicht so läuft wie erwartet und sucht sich neue Einstiegchancen. Aber die große Leidenschaft, auch der Wahn, sind verschwunden. Klar, wenn es einmal längere Zeit nicht gut läuft, wird man immer noch nervös, das ist normal. Aber insgesamt ist das Traden viel entspannter. Es ist die Zeit, in der man auf Dauer erfolgreich arbeitet.

Und was ist mit dem Reichtum?


Aber „reich“ werden sie dann auch noch nicht – jedenfalls nicht so bald. Um das zu verstehen, ein etwas abgewandeltes Beispiel aus meinem Buch: 
(Hinweis: Es geht um Day-Traden mit Futures)
Es ist nämlich gar nicht so leicht, als Trader (der nicht bereits über ein großes Vermögen verfügt) jeden Tag aus der Börse einen durchschnittlichen Gewinn von 1.000 Euro zu ziehen – es ist sogar verdammt schwer. Denn gerade bei Futures muss irgendjemand diese 1.000 Euro auch verlieren. Da sich aber in diesen Märkten nur die Besten lange halten, haben Sie es mir einer starken Konkurrenz zu tun. Aber gehen wir einmal davon, es funktioniert:

Was glauben Sie, wie lange Sie brauchen, um Millionär zu werden, wenn Sie im Schnitt jeden Tag 1.000 Euro verdienen?
Genau, ca. vier Jahre. Wir gehen (um es einfach zu machen) von 250 Handelstage im Jahr aus, das sind also 250.000 Euro im Jahr oder eine Million in vier Jahren. Aber dann haben Sie noch nicht einen Cent Steuern oder anderes bezahlt. Bei (als Beispiel aufgerundet) 30 Prozent Steuern verbleiben Ihnen lediglich 175.000 Euro im Jahr. Dann dauert es schon knapp sechs Jahre bis zur Million.
Aber Sie müssen ja von diesem Geld auch noch Ihr tägliches Leben bestreiten. Gehen wir davon aus, Sie bleiben trotz des anwachsenden Vermögens sparsam und verbrauchen nur 35.000 Euro im Jahr (also nix Ferrari und Penthaus oder so), dann bleiben noch 140.000 Euro zum Ansparen für die Million. Damit brauchen Sie für die erste Million die berühmten sieben Jahre.
Einige behaupten, wirklich reich wäre man nur dann, wenn man über einen zweistelligen Millionenbetrag verfügt. Dem Beispiel folgend brauchen Sie dazu dann glatte 70 Jahre (lassen wir  Zinsen und andere Erträge ebenso weg wie die Tatsache, dass man mit einem größeren Vermögen auch mehr Geld beim Traden investieren könnte.)
Der Ausweg? Man muss die richtig großen Gewinne machen und durchhalten können, aber das ist ein ganz anderes Thema und davon ein anderes Mal mehr…
Ihr
Jochen Steffens"
Quelle: www.stockstreet.de



Dienstag, 8. Mai 2012

Wie lange dauert es zum Erfolg - weitere Meinungen

"Man sollte auch die Opportunitätskosten betrachten. Es dauert sehr lange, einen konsistent profitablen Ansatz zu entwickeln und zu verinnerlichen. Damit meine ich tausende Stunden für Lesen, Screentime, Auswertungen. Dazu kommt die Ungewissheit, ob es am Ende überhaupt klappt. In dieser Zeit könnte man auf einem anderen Gebiet bzw. beim Aufbau eines kleinen Unternehmens schon sehr weit kommen und mit höherer Wahrscheinlichkeit am Ende konsitent Geld verdienen (dann eben mit einem klassichen Geschäftsmodell, das eventuell nicht so gut skalierbar ist wie das Trading)."
 Dazu die Antwort:
"Die Nachteile einer Unternehmensgründung sind hinlänglich bekannt: Viele Jung-Unternehmer verschulden sich bei der Bank, müssen jeden Monat fixe Kosten wie Miete oder Telekommunikationskosten tragen, auch wenn noch gar kein Geld reinkommt. Nach einigen Jahren müssen sie das Unternehmen dann endgültig aufgeben. Was bleibt, sind oftmals hohe Bankkredite und die Zinsen. Das Trading hat dagegen den Vorteil, dass man schon mit einer kleinen Summe von 2000 bis 3000 Euro starten kann. Zudem ist das Trading auch nebenberuflich möglich. Natürlich muss ich euch nicht erzählen, dass der Wertpapierhandel ganz einfach großen Spaß macht und man sich auf diesem Gebiet in kurzer Zeit einen enormen Wissensschatz aufbauen kann."
 Und noch eine Antwort:

Ich persönlich bevorzuge auch lieber das Trading als eine Unternehmensgründung. Aber wenn man eine tolle Idee hat, kann sich ein eigenes Unternehmen ebenfalls lohnen. Und sei mir nicht böse, Mr. Money, aber mit 2000-3000 Euro kommt man beim Traden auch nicht so weit. 10.000 Startkapital sind schon ganz gut, um loszulegen.
 Und noch eine:
Ich rechne immer mit einem Mindestpositions-Wert von 1.000 Euro, da ich bei flatex ab 1.000 Euro Hebel-Zertifikate im außerbörslichen Direkthandel mit Banken ohne Gebühren (mit Ausnahme der Geld/Brief-Spanne) handeln kann. Das heißt, mit 3.000 Euro kann ich drei Positionen eröffnen. Mehr Positionen kommen gleichzeitig für mich eh nicht in Frage, da ich sonst den Überblick verliere.
Bei vielen CFD-Anbietern können auch Positionen mit unter 1.000 Euro günstig eröffnet werden, deshalb kann selbst ein Trading-Startkapital von 2.000 Euro ausreichend sein. 10.000 Euro Startkapital sind übertrieben. Bei einem Anfänger ist es wegen des höheren Verlust-Risikos sowieso besser, mit einer kleineren Kapitalbasis anzufangen.
Wenn man mit Hebelprodukten handelt, hast du vielleicht Recht. Aber ohne Hebel reichen 2000-3000 auf keinen Fall.
Bei flatex gibt es bei Aktien zwei Möglichkeiten. Man kann Aktien börslich und außerbörslich handeln. Im börslichen Handel muss man 5 Euro plus Börsengebühren zahlen. Im Xetra-Handel ergibt das mindestens 6,90 Euro. Im außerbörslichen Direkthandel mit Banken kostet die Order dagegen pauschlal 5,90 Euro. Wegen der Gebühren handle ich Aktien bei flatex erst ab einer Positionsgröße von mind. 1500 Euro. Das heißt, für den Aktienhandel sollte man schon mit einer größeren Summe rechnen. Für den Aktienhandel eignen sich sowieso andere – teils ausländische – Anbieter besser. Wer kennt sich da aus? 

Sonntag, 29. April 2012

Wie lange dauert es zum Erfolg?

Hier die Antwort auf einen Beitrag in einem anderen Blog:

Man mag mich schelten, aber ich habe gute 10 Jahre gebraucht.

Als Student angefangen und 10 Jahre vor mich hingetradet, erst große Verluste dann jahrelang auf der Stelle. Funktioniert hat es eigentlich erst seit ich genug Kapital hatte und entspannter an die Sache herangehen konnte - die wichtigste Faktor war allerdings die Übung, d.h. Screentime.
Ein weiterer ausschlaggebender Faktor ist, dass ich mit zunehmendem Fortschritt, Alter und vielen Kontakten, ganz andere Möglichkeiten bekam, die Zugänge zum Markt sowohl von der Geschwindigkeits- als auch von der Kosten-Seite zu optimieren. Das spielt eine wesentliche Rolle auf dem Weg zur Profitabilität.
Aurelius

Samstag, 28. April 2012

Strategien zum Handeln schwieriger Märkte

In der vergangenen Woche erhielt ich auf meinem Blog folgenden Kommentar, nachdem ich über meine großen Wochenverluste geklagt hatte:

Da ging es mir die letzte Woche ähnlich,war eine sehr schwere Tradingwoche bei solch nervösen Märkten.Am Montag hab ich 180 Euro ertradet,am Freitag war noch ein Wochenplus von 27 Euro übrig.Leider
am gleichen Phänomen und weiß momentan leider auch keine Patentlösung,werde aber im Folgenden zumindest Teilgewinne absichern.
Beste Grüße
M
Ich antwortete darauf:
Hallo M,
danke für Deinen Zuspruch. Mir stellt sich die Frage: woran erkennt man eine schwierige Handelswoche? Und das am besten gleich zu Beginn?
Aber Du hast Recht – man muss in einer solchen Situation Teilgewinne mitnehmen.
Ich glaube, ich muss da auch flexibler im Kopf werden. Gewinne laufen lassen – das geht in starken Trendphasen. Ansonsten gilt wohl – was ich hab, hab ich.
Gruß

Heute kam dann noch eine Ergänzung dazu:

Hallo nochmal
Ja,wenn man die "schwierigen", sehr volatilen Märkte so einfach handeln könnte.
In meiner jetzigen Trainingsphase versuche ich,"schwierige" Märkte (ich trade momentan nur den BUND-Future und den EUR/USD mit H1 als Signalgeber und M15 zum durchtraden) wie folgt zu handeln.
1.Ich bleibe flat,wenn in der nächsten halben Stunde wichtige Wirtschaftsdaten anstehen. (http://www.forexpros.de/economic-calendar/)
2.Liegen auf Tagesbasis Innenstäbe vor (Bars schließen innerhalb eines großen Außenbars) sind die Märkte oft Trendlos und sehr volatil. Dann benutze ich den RSI auf H1 und steige long oder short
ein,wenn eine der Extremzonen verlassen wird und handle den Ausbruch auf M15 durch. Damit fahre ich an solchen Tagen eigentlich ziemlich gut (Profitfaktor 1,6) Auf Tagesbases funktioniert diese
Strategie wahrscheinlich auch,wenn auf Wochenbasis Innenstäbe vorliegen.

Beste Grüße
Auf Tagesbasis auf die Außenstäbe zu achten, halte ich für einen ausgezeichneten Hinweis. Ich werde mir meine Kursverläufe noch einmal unter diesem Gesichtspunkt ansehen.

Montag, 26. März 2012

Den Stopp-Loss als Freund betrachten - kannst Du das?

Wo ist der Take Profit?
Meine grandiosen Verluste der letzten Woche geben viel Stoff zum Nachdenken. Hier ist ein Auszug einer Mail von ASWB, in der er sich nochmal Gedanken zur Stopp-Setzung und Gewinnmitnahme macht. Da er hier viele allgemeingültige Gedanken äußert, veröffentliche ich die Mail:

Gastkommentar von ASWB

Du weißt, dass jeder sein System hat und auch braucht, denn gerade in Zeiten von Rückschlägen zweifelt man eher an fremden Systemen, als an dem Eigenen.
Von daher sind meine "klugen" Ratschläge eben teils sehr abstrakt oder sehr allgemein gehalten.
Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein SL von 35 Pips ganz gut klappt. Einige behaupten ja auch 2xATR im jeweiligen Timeframe. Zur Zeit wären das bei EUR/USD etwa 40 Pips.

Ich vertrete ja in der Theorie der Meinung, dass man mit 10% Gewinntrades die Gesamtrendite erzielt und mit den anderen 90% versucht bei plus/minus null zu bleiben. Kapitalschutz eben.
Auch ich tue mich extrem schwer damit. Ich bewundere Leute, die mit 1000€ beginnen und den Gewinn einfach so verpulvern können, denn sie haben von "ihren" 1000 € nichts verloren. Ich bin da zu meinem Leidwesen anders.

In meiner Theorie ist es also so:
SL:
Der SL ist eben der Einsatz, den man bezahlen muss. Deine Fahrtkosten heut (ich bin heute mit der Bahn nach Kassel gefahren - Anm. d. Red.) sind doch auch weg - egal ob Du einen Vertrag abschließt oder nicht. Die Ware, die der Bauer auf dem Wochenmarkt anbietet. Das, was man investieren muss. Ich habe schon oft darüber philosophiert, warum wir den SL als Feind ansehen und nicht als Freund. Ich gehe weiter: als Einsatz. Dieses Geld ist weg. Wie beim Roulette. Einsatz auf Rot. Geld ist weg. Entweder man gewinnt, sogar wie beim Traden den doppelten Einsatz (CRV von min. 2), oder verliert. Dann ist das Geld eben futsch. Bei 1% - und deswegen nimmt man eben "nur" 1% - ist das zu verschmerzen.

TP bzw Exit:
Auch hierzu habe ich oft referiert, dass nur ein SL, hoffentlich ein Nachgezogener, den Trade beendet.
Schau Dir mal starke Trends an. Die kennen weder RES, noch SUPs, da halten keine Fibos oder PPunkte, selbst rotglühende überkaufte Indikatoren und Bollinger Bänder können ihn nicht aufhalten......Und genau auf diese Trends warten wir. Auf dieser Welle wollen wir mitschwimmen.
Die Pflicht ist ein break even. Die Kür ist der Gewinn.

Nach halber ATR den SL nachziehen.Schritt für Schritt. In einem echten Trend ist der SL nie in Gefahr.
Ja, bekomme ich dann immer zu hören. Das weiß ich ja vorher nicht. Stimmt. Ist aber auch belanglos. Ich will Traden und kein Glücksspiel betreiben.
Ich möchte mein As As nach Hause bringen. Klar geht auch mal ne 77 oder JJ - zum Kapitalschutz. Nicht mehr und nicht weniger!
Der richtige Einstieg ist sicherlich wichtig, damit man mit vernünftigen RM und MM handeln kann, aber viel viel wichtiger ist der Exit.

Ich betone immer wieder, das jedes System eine feste Rendite abwirft, abhängig von Kapitalgröße, System usw usw.
Warum denken wir, wir sind soooo viel besser als ein Fondsmanager, der das gelernt, studiert hat und damit Millionen verdient ? Der erreicht im Schnitt 10-20 % / Jahr. (Wenn überhaupt! - Anm. d. Red.)
Wenn Du also Deine 600€ am Ende des Jahres erreicht hättest, wärst Du ein Top-Fondmanager mit 20% Rendite !!!!!
Also: ein zu früher Exit entscheidet über Gewinn und Verlust, letztendlich über die Rendite des Systems.

Sonntag, 25. März 2012

50% Trefferquote - oder das Hütchenspiel

Gastkommentar von ASWB

Fifty – Fifty : Es könnten aber auch nur 50% sein….
Ein Zitat aus einer Komödie, welches ich so gern zitiere.
Nach Verlusten muss doch endlich mal ein Gewinn kommen. Nicht weil nur, weil das Konto danach giert, nein, auch mathematisch gesehen.
Leider ein Trugschluss, den ich Traden häufig erklären muss, dabei ist der Fehler ganz leicht auszumachen.
Mathematisch betrachtet sieht die Annahme nämlich so aus :
Anzahl der Gewinntrades - Anzahl der Verlusttrade = 0 (näherungsweise)
Richtig muss es aber heißen:
Anzahl der Gewinntrades / Anzahl der Verlusttrades = 1
Und das ist, wie der Hobbymathematiker sofort erkennt, ein himmelweiter Unterschied.
Das "Warum" möchte ich auch gern erklären. In der ersten Formel geht man vom Idealfall aus, ohne die Vergangenheit zu berücksichtigen.
Es ist nur eine Momentaufnahme. Praktisches Beispiel:
Sie kommen an einen Hütchenspielertisch und sehen dort einen Mann, der darauf wetten soll, ob als nächstes Kopf oder Zahl geworfen wird.
Der Mann hat seine Entscheidung gefällt und wettet sein gesamtes Barvermögen auf Zahl ! Und Sie? Worauf wetten Sie? Die Chancen stehen, eine ideale Münze zu Grunde gelegt, bei "Fifty-Fifty"....es könnten aber auch nur 50% sein...

Warum aber ist der Mann sich so sicher und Sie können sich nur schwer entscheiden? Die Lösung ist ganz einfach: die letzten 10 Würfe lag der Kopf einer Berühmtheit oben.
Rein mathematisch MUSS doch jetzt die "Zahl" fallen.... Und genau das ist der Trugschluss. Sie waren weder weit in der Vergangenheit am Tisch noch werden Sie in der Unendlichkeit noch am Tisch stehen.Und nur unter dieser Vorraussetzung wäre bei einer idealen Münze das Verhältnis von Kopf zu Zahl "1".So aber liegt die Wahrscheinlichkeit für Zahl, genau wie Sie hoffentlich still und leise am Tisch überlegen würden,
bei 50%.

Welchen Nutzen können wir aus diesem Beispiel, aus diesem Wissen ziehen ?
Nun, als erstes einmal: Ob der nächste Trade ein Gewinn oder Verlust wird, hängt nicht von der Serie der vorangegangenen Trades ab, sondern liegt bei 50%, denn es kann nur "steigen" oder "fallen".
Diese Geschichte ist ein weiteres Beispiel dafür, warum ich immer totale Emotionslosigkeit predige.Wissend, dass Verluste ca 2-3 so stark wie Gewinne gefühlt werden, muss man trotzdem jeden einzelnen Trade als etwas Neues betrachten und versuchen, die Vergangenheit auszublenden.


Denn was sonst passiert, möchte ich kurz skizzieren.
Zwei Verluste können Sie noch verschmerzen, nach Nummer 3 und 4 sind etwa 4% Ihres Kontos dahin, was zur Folge hat, dass Sie 8% Ihres Kontos ertraden müssen, um wieder Gleichstand zu haben.Was machen Sie? Sie erhöhen das Risiko durch höhere Einsätze. Dazu kommt, dass - rein statistisch gesehen - der nächste Trade ja ein Gewinner werden muss. Diese Überlegung rechtfertigt das höhere Risiko, dem angenommermaßen ja die höhere Wahrscheinlichkeit auf Erfolg gegenüber steht. Egal ob Sie nun gewinnen oder verlieren.Falsch ist sowohl Ihr Handeln, als auch das, was Sie aus diesem Trade gelernt haben. Gewinnen Sie, wussten Sie schon vorher, dass sich das Risiko bezahlt machen würde und Sie werden auch in Zukunft so handeln.
Verlieren Siedagegen, gelangen Sie möglicherweise in den Full-Tilt, den Draw-down, der Ihr Depot zerstört, denn beim nächsten Mal, also da MUSS es ja rein statistisch gesehen klappen.

Fazit:
Abhängig vom Handelssystem werden Sie sehen, dass sich auf lange Sicht das Verhältnis von Gewinn zu Verlust ausgleicht.Oftmals reicht ja sogar ein Verhältnis von 1:3, wenn die Gewinnerwartung entsprechend hoch ist (siehe Profitfaktor).
Behandeln Sie jeden Trade, als wäre es Ihr erster. Die Aussicht auf Erfolg liegt unabhängig vom Vorgängertrade bei 50%.
Machen Sie aufgrund einer Verlustserie, welche sich bei jedem einmal einstellt, Minus, so verringern Sie die Positionsgröße, bis Besserung eintritt und erhöhen Sie keinesfalls das Risiko.
Setzten Sie sich eine Tages- bzw Wochenverlustobergrenze. Machen Sie eine Pause, wenn Sie am Tag 2 Verluste eingefahren haben und pausieren Sie für Rest der Woche, wenn Sie in der Woche 4 Verluste eingefahren haben.

Und ein letzter Tip von mir : Spielen Sie nie Kopf oder Zahl an einem Hütchenspielertisch!

Freitag, 10. Februar 2012

Erwartungen ans System oder: Warum wird Bayern München eigentlich nicht immer Deutscher Meister?

Quelle: www.fussball24.de
Gastkommentar von ASWB

Vor ein paar Tagen schrieb ich vom Erlebniskonto. Dass man sich hin und wieder mal etwas vom Gewinn gönnt. Nun ist der eine in der glücklichen Lage, sich in Form einer teuren Uhr zu belohnen, wohingegen die Belohnung bei dem anderen etwas geringer ausfallen dürfte.
Woran liegt das?
Nun, auch hier sind die Antworten vielfältig. Zum einen ist sicher das vorhandene bzw. eingesetzte Kapital unterschiedlich, andererseits aber auch die Disziplin und letztlich sicher die investierte Zeit. Entscheidend ist eben, dass Sie Ihre Erwartungshaltung diesen Umständen anpassen. Sie sollten sowohl in der Erwartung an die Höhe des Gewinns mit beiden Füßen auf dem Boden der Tatsachen bleiben als auch mit der Erwartung an das System.

Die Bayern gewinnen auch nicht jedes Spiel

Jedes System wirft eine gewisse Rendite ab. Abhängig ist diese unter anderem vom Profitfaktor, welcher sich aus dem Verhältnis der Anzahl der Gewinntrades zu Verlusttrades und dem Verhältnis der Gewinnhöhe zur Verlusthöhe zusammensetzt. Man sagt ein Faktor von 2 bis 3 sei schon grandios!!!! Wenn Sie nun erwarten, dass Sie nur Gewinntrades und lediglich hin und wieder mal einen Verlusttrade zu akzeptieren haben, ist das realitätsfremd. Gewinnen und Verlieren gehören zwangsläufig zusammen. Die Bayern gewinnen auch nicht jedes Spiel, auf die gesamte Laufzeit der Liga aber sind sie stets oben mit dabei, Rekordmeister und auch international die erfolgreichste deutsche Mannschaft. Dennoch verlieren sie Spiele.....
Um erfolgreich zu sein müssen sie entweder nahezu jedes Spiel gewinnen, egal wie viel Tore sie kassieren, oder ein ausgewogenes Verhältnis von Gewinn zu Verlust vorweisen – dieses aber aber bei einer guten Tordifferenz.

Realistische Erwartungen schützen vor Enttäuschung und Gier


Schrauben Sie also Ihre Erwartungen nicht zu hoch. Wenn Sie ins Stadion gehen, um ein schönes Spiel zu sehen, ist die Freude umso größer, wenn neben schönen Spielzügen auch viele Tore fallen. Viel größer, als wenn Sie mit dem Vorsatz die Karte gekauft hätten, möglichst viele Tore zu sehen.

Freuen Sie sich auf einen schönen Trade, wenn Sie den Button drücken und die Freude ist umso größer, wenn der Trade so richtig Fahrt aufnimmt und Sie den TP nach oben verschieben können....
Erwarten Sie nicht immer einen Gewinntrade, Gewinn und Verlust sollten in einem ausgewogenen Verhältnis stehen, aber sorgen Sie für konsequentes Anwenden eines SL, um ein möglichst gutes Torverhältnis zu schaffen.

Wir Trader werden nicht immer das beste System haben und nicht jedes Jahr Deutscher Meister werden, aber oben mit dabei sind wir mit dieser Strategie allemal!!!

Samstag, 4. Februar 2012

Emotionsloses Traden - aber wie? Die Wurststückchen-Strategie

Gastkommentar von ASWB

Winter am Scharmützelsee, Brandenburg
Nachdem der Herbst so schön trocken gewesen ist, beginnt nun leider doch noch die ungemütliche Jahreszeit mit Kälte und Regen. Nicht mal mein Hund möchte bei diesem Wetter vor die Tür. Damit er aber nicht zum Stubenhocker verkommt, fahre ich gelegentlich in eine Halle und bringe ihm dort neue Kommandos oder Tricks bei.
Ich bin jedes Mal begeistert, wie aufmerksam und folgsam er dabei ist. Ich erreiche das durch permanentes Belohnen. Ich möchte nun nicht behaupten, dass er dabei emotionslos handelt, aber zumindest unvoreingenommen. Egal ob es Männchen machen oder Kommandos der Unterordnung sind. Die Belohnung in Form von Wurststücken reicht aus, um ihn jedes Mal aufs Neue motivieren zu können.

Wenn der Hund mal nicht das macht, was er soll - nett und freundlich nochmal probieren. Gab es ‘nen Fakeausbruch, abwarten und nächste Kerze rein... den Fehlversuch am besten ausblenden, denn diese prägen sich (leider) am besten ein!

Übertragen aufs Traden bräuchten wir also auch eine Art Wurststück, um uns zu motivieren.

Das Problem von uns Menschen ist, dass wir den Wert des Geldes nicht oder nur schlecht in einen Bezug setzen können. Wenn wir nun durch unseren Trade 20 oder 50 oder 100€ verdient haben, sehen wir in dem Augenblick nur blanke Zahlen, aber nie den Wert, der dahinter steckt.

Aufgrund des oft angesprochenen Gewöhnungseffektes scheint der Gewinn mehr und mehr an Wert für uns zu verlieren. Was ist das Ziel des Tradens? Nun, das ist sicherlich individuell. Der eine möchte ein neues Auto, der andere eine offene Rechnung begleichen, wiederum ein anderer vielleicht davon leben.....

Richten Sie sich ein Erlebniskonto ein - und füllen Sie es mit Ihren Wurststückchen

Obwohl ich sicherlich kein überzeugter Fan von Mr Dax bin, habe ich doch neulich einen sehr interessanten Artikel von ihm gelesen. Er sprach von einem gefüllten Konto. Aber nicht mit Geld gefüllt, sondern mit Erlebnissen, also einem Erlebniskonto.
Wissen Sie noch, was Sie alles letzten Monat von Ihrem Gehalt bezahlt haben? Im Einzelnen sicher nicht. Haben Sie aber mal eine Gratifikation erhalten, so wissen Sie bestimmt noch, wofür Sie diese verwendet haben, so wie ich mich noch immer an meinen ersten Tradinggewinn erinnern kann.

Wenn unser Ziel also nicht das Verdoppeln des Depots ist, nicht das Hinterhereilen hinter einer fiktiven Zahl, deren Wert wir ohnehin nicht richtig einzuordnen wissen, sondern hin und wieder ein wenig Gewinn abschöpfen um uns zu belohnen, dann können wir lernen unvoreingenommener in den Trade zu gehen.
Füllen Sie hin und wieder ihr Erlebniskonto auf. Nutzen Sie einen Wochengewinn für ein Wellnesswochenende, 'ne Shoppingtour, ein schönes Abendessen in einem vornehmen Lokal.

Würde ich versuchen meinem Hund den ganzen Tag lang neue Kommandos beizubringen und ihm zum Lohn dafür erst am Abend seine Ration verdoppeln, hätte ich nur halb so viel Erfolg, als wenn ich ihm sofort nach jedem gelungenen Trick ein Stück Wurst gebe. Die Motivation mit Wurststückchen funktioniert nur, weil die Belohnung unmittelbar erfolgt und einen direkten Bezug zur vorherigen Handlung hat.

Und nun los - gehen Sie und ertraden Sie sich ihr Stück Wurst, wie auch immer dieses aussieht, und Sie werden merken, dass Sie entspannter, motivierter und vor allem emotionsloser ans Traden gehen werden.

Ihr Aswb

Mittwoch, 4. Januar 2012

Strategien gegen die Angst - 1. Die Lottospieler-Strategie

Gastkommentar von ASWB

Haben Sie Angst beim oder vorm Traden?

Ich war heute nach der Arbeit im Zeitschriftenladen an der Ecke. Den ersten Mittwoch im Monat erscheint stets die neueste Ausgabe meines Lieblingsmagazines. Schon morgens bin ich ganz aufgeregt beim Gedanken das Heft abends in den Händen zu halten und die neuesten Umbauten zu bestaunen. Kein Wunder also, dass mich die 3 Leute vor mir in der Schlange etwas ärgerten, weil sie mich aufhielten. Lottoscheine abgeben. Gut, 'nen 10er muss jeder von ihnen zahlen. Für die Samstagsziehung mit Super 6 und Spiel 77. Zehn Euro für die Hoffnung auf die Millionen. Und das bei einer Chance von 1: 1.146.654. Trotzdem sind sie gut gelaunt. Ich werde nachdenklich....hm, haben die nicht auch gerade eben irgendwie einen Trade eröffnet mit ungewissem Ausgang? Der Einsatz ist jedenfalls weg und die Erwartung liegt bei mehreren Millionen Euros - beim Jackpot nämlich. Und trotzdem war bei ihnen nicht einmal ein Hauch von Angst zu verspüren...

Ich bewundere mutige Menschen, denn ich z.B. habe große Angst vorm Fliegen. Schlimm? Nein, ganz natürlich. Angst schützt uns vor Gefahren. Angst vor der Dunkelheit schützt uns vor Schmerzen, falls wir stürzen. Angst vor Schlangen, damit wir ihrem Gift nicht zum Opfer fallen und Angst vorm Fliegen bewahrt mich jedenfalls vorm Absturz. Angst ist also gut, solange sie uns nicht über Gebühr einschränkt oder sogar in unserem Handeln hemmt.

Manchmal sehe ich Leute am Glücksspielautomaten, die Euro um Euro hineinwerfen und keine Angst haben Pleite zu gehen.
Warum also haben Sie Angst beim Traden? Angst vor der Pleite? Bei richtigem Risikomanagement wohl kaum! Angst der Trade könnte in die falsche Richtung laufen? Die Lottospieler haben eine Chance von 1: 1.146.654, Sie eine 50 %-Chance beim Traden - Long oder Short nämlich! Ich habe in einem meiner vorherigen Konmentare betont, wie wichtig die Erwartungshaltung beim Traden ist. Die Lottospieler erwarten Millionen Euros, Sie in etwa den zwei- bis dreifachen SL bei günstigem CRV.

Warum verspüren Sie also die Angst, die Sie Trades in den Verlust laufen und Gewinne schnell mitnehmen lässt, Sie also definitiv am sinnvollen Handeln hindert? Wie schon einmal erwähnt, bevorzugen wir den Status quo, das Ying Yang, die Ausgeglichenheit. Der Körper will uns vor Schmerz bewahren, den wir beim Verlustrade verspüren. Deshalb weigern wir uns so vehement Verluste zu realisieren. Erinnern Sie sich: nur noch bis Einstand, versprochen,dann gehe ich raus... Und läuft der Trade in die richtige Richtung, freuen wir uns über wenige Euros anstatt wie der Lottospieler auf den "Jackpot" zu hoffen.

Hier nun meine Lotto-Spieler-Strategie gegen die Angst:

1. Versuchen Sie den SL als Lottoeinsatz anzusehen, als Blind beim Poker, als Betriebskosten an der Börse teilnehmen zu dürfen. Beenden Sie nie selbst den Trade, sondern lassen sie den - hoffentlich schon nachgezogenen - SL den Trade beenden. Sie wissen genausowenig wie der Lottospieler, wohin die Reise geht, wie weit der Kurs noch steigt oder fällt.

2. Automatisieren Sie Ihr Handeln und lassen Sie die Emotionen mehr und mehr außen vor. Versuchen Sie stets mit der gleichen Erwartung in einen Trade zu gehen und vermeiden Sie auf jeden Fall die Versuche, mit größerem Risiko vergangene Verluste wieder aufzuholen.

3. Sie haben durch das Risiko- und Moneymanagement wesentlich bessere Vorraussetzungen als der Lottospieler. Die Gewinnchance ist ebenfalls um ein vielfaches höher. Also arbeiten Sie an Ihrem Selbstvertrauen. Sie haben nichts zu verlieren. Selbst für einen Verlusttrade werden Sie entlohnt. Mit unbezahlbarer Erfahrung nämlich....

Ihr ASWB

Montag, 26. Dezember 2011

Frohe Weihnachten, oder vom Verfall der Werte

Gastkommentar von ASWB

Wappentier von Märklin, das Krokodil
Nun ist sie wieder in vollem Gange, die besinnliche Zeit. Das Fest der Nächstenliebe und Familie. Ich kann mich noch ganz genau an ein spezielles Weihnachtsfest aus dieser Zeit erinnern. Ich war 9 Jahre alt und ging wochenlang an diesem einen Spielzeugladen vorbei. Verbrachte Minute um Minute vom Schulweg vor dem Schaufenster und drückte mir bei jedem Einkauf mit Mutter die Nase an der Scheibe des Lädchens platt. Ich hatte nur diesen einen Wunsch und hoffte so sehr, der Weihnachtsmann möge mich erhören. Eine Eisenbahn hatten zu dem Zeitpunkt viele, ich aber wollte dieses Krokodil, eine Lok, die in der Schweiz überall im Güterverkehr anzutreffen war und die ihren Namen der besonderen dreigeteilten Bauform zu verdanken hat.

Worauf ich mich aber mindestens genauso freute, war das gemeinsame Zusammensein mit der ganzen Familie. Die Großeltern kamen, Cousins und Cousinen, Onkel und Tanten, die man so lange nicht gesehen hatte. Und das Schönste daran, alle hatten gute Laune und Zeit. Zeit sich mit mir hinzusetzen, Geschichten zu lesen, zu singen, einfach Zeit für einander. Und selbst bei meinem Vater war kein Anzeichen von Hektik zu erkennen. Nach dem gemeinsamen Kirchgang wurde zusammen gegessen, gelacht, gesungen. Irgendwann versammelten wir uns um meinen Opa, der mit tiefer und ruhiger Stimme aus seinem Ohrensessel heraus die Weihnachtsgeschichte verlas. Dann war Bescherung. Mutter bekam die Töpfe, die sie so dringend brauchte, Papa eine neue Pfeife, mein Bruder ein paar neue Winterstiefel und ich einen dicken Pullover mit passendem Schal und Mütze. Wir waren glücklich und es war ein herrliches Weihnachtsfest.

Heute, so habe ich das Gefühl, läuft Weihnachten anders ab. Der Wunschzettel wird schon lange nicht mehr per Hand geschrieben und nach Himmelpforten zum Weihnachtsmann geschickt; den füllt man jetzt nämlich online bei Amazon aus. Der Adventskalender ist nicht mehr mit Nüssen, Mandarinen und Schokoladenstücken gefüllt, es gibt jetzt Barbie und Playmobil.

Statt Blockflöte erklingt Musik heute aus dem iPod. Nicht alle die Gleiche - wozu gibt es schließlich Kopfhörer? Nach dem Essen werden die Amazonpakete ausgepackt (das Geschenkpapier konnte man ja beim Versand gleich mit anklicken) und dann geht jeder zu seiner PS3 oder WII, um die Geschenke auszupacken…..Ich könnte noch zahlreiche andere Beispiel anführen, aber was hat das alles mit Börse zu tun?

Nun, in meiner Überschrift schrieb ich vom Verfall der Werte.

Die erste Berührung mit einer Aktie war nicht virtuell als Fonds oder WKN in einem Onlinedepot - nein, die hing eingerahmt bei meinem Vater im Arbeitszimmer. Es war ein Anteil der Firma, bei der er beschäftigt war. Reich verziert mit Malereien glich sie mehr einem Gemälde als einem Unternehmensanteil. Man war durch dieses Stück Papier mehr als nur Anteilseigner, man war ein Stück des Betriebes. Die Straße trug den Namen seines Arbeitgebers, so wie der örtliche Fußballverein. Jeder konnte sich mit dem Betrieb identifizieren und mehr noch, jeder trug diesen Namen voller Stolz auf der Brust. Man hielt diese Aktien aus Überzeugung. Las die Bilanzen, freute sich über neue Großaufträge und war stets am Puls der Zeit.

Heute interessieren diese Zahlen niemanden mehr. Heute entscheiden Unterstützungen oder Widerstände binnen Bruchteilen von Sekunden über den Kurs einer Aktie. Ratingagenturen entscheiden über Gedeih und Verderb, über Gewinn und Verlust und schlimmstenfalls über den Fortbestand eines Unternehmens und dessen Belegschaft.
Man kauft in günstigen Zeiten nicht billig nach, nein, man shortet und treibt damit die Werte noch weiter in den Keller. Optionen übersteigen heutzutage den Wert der Aktien um ein Vielfaches und nur so kann es überhaupt zu solchen Kursverläufen kommen. Die Auswirkungen von Spekulationen auf Lebensmittelpreise sind einfach nur verachtenswert.

Als ich schrieb, Michael Douglas inspirierte mich in seinem Film Wallstreet und dass ich auch so gern Anteilseigner eines großen Konzerns werden wollte, wusste ich nicht, dass das in gewisser Weise ein Traum bleiben sollte. Ich träumte vom Zeitungslesen, Quartalszahlen studieren und Order per Telefon aufgeben. Nun sitze ich vor mehreren Monitoren, die Informationen kommen im Sekundentakt und ich scalpe Firmen, von denen ich nie zuvor gehört habe. Frohe Weihnacht!

Ihr ASWB

PS: Zu meiner Lok kam ich übrigens doch noch. Allerdings erst viele Jahre später. Verpackt im Amazonkarton…

Dienstag, 20. Dezember 2011

Gastkommentar zur Phase 2 der Traderentwicklung - Im Verlust keimt die Hoffnung

Gastkommentar von ASWB2
Im Verlust keimt die Hoffnung

Ich habe bewusst diese Überschrift gewählt, denn das umschreibt die Phase zwei des Traders am Besten!

Hoffnung??? Was haben denn Gefühle im Trading verloren, werden Sie sich fragen. Und zu Recht! Eigentlich haben Gefühle beim Trading überhaupt nichts verloren und doch können wir unsere Empfindungen, die tief im Bewusstsein verankert sind, nicht ausblenden.

Im Gegenteil - je mehr Sie sich mit Kursen und Charttechnik befassen, desto mehr werden Sie feststellen, wie viel eigentlich von menschlichen Schwächen abhängt.
Was denken Sie, warum uns gewisse Formen oder Bilder immer wieder begegnen?

Nehmen wir als Beispiel die W-Formation.Wer kennt die Situation nicht, dass der Kurs unmittelbar nach dem Kauf in die falsche Richtung läuft?
Anstatt den Trade abzuschreiben und den SL als Betriebskosten zu sehen, wird der SL verschoben, oder besser gesagt, den Umständen angepasst. Nun keimt die Hoffnung auf Trendumkehr....Bitte bitte lass den Kurs drehen.Wenigstens bis zum Einstieg, dann steig ich auch aus - versprochen!!!
Der Kurs fällt und fällt. Irgendwann gibt man die Hoffnung auf und verkauft. Nun kaufen andere und der Kurs beginnt zu steigen. Das gibt es doch nicht, denken Sie, ich bin draußen und der Kurs steigt. Die Bankster wieder...kannten meinen SL und wollten den nur abfischen....Der Kurs steigt und steigt...schnell wieder rein, hab's doch gewusst, dass das Ding hochgeht. Dann zieht der TP bei einigen, die tiefer eingestiegen sind.....der Kurs fällt, dreht am Tiefpunkt und steigt...bis wohin? Na bis dahin, wo Sie das erste Mal eingestiegen sind...Erinnern Sie sich...wenigstens bis zum Einstandskurs, dann geh ich raus - versprochen.
So gibt es zahlreiche Beispiele in der Ct. Ganze Systeme wie z.B. die Elliotwaver sie verfolgen basieren auf menschlichen Entscheidungen.

Hoffnung wohin man schaut. Hoffnung, dass das kleiner werdende Depot wieder anwächst, Hoffnung dass die Familie das Trading nicht als Zockerei abtut und Hoffnung, dass Sie die Lehrlingszeit überstehen.
Und das wird gar nicht so einfach, das verspreche ich Ihnen, denn der größte Feind, dem Sie gegenüberstehen, sind Sie selbst, oder das eigene Ich, wie ich in einem anderen Artikel bereits schrieb.

Sie stehen sich selbst im Weg. Ihr Ziel muss ein nahezu emotionloses Traden sein.Was meinen Sie, warum Sie die Hoffnung auf den Einstandskurs hatten? Ich schrieb bereits in Phase eins, dass der Körper versucht Schmerz, hier Verluste, zuzulassen.Wir sind von Natur aus harmoniebedürftig, lieben es ausgeglichen, brauchen den Status quo. Die Hoffnung war bloß das Mittel zum Zweck, der Antrieb, der Sie bei der Stange hielt.

Können Sie sich noch an Ihren ersten Kuss, an das erste Glas Wein, das erste Mal Autofahren erinnern? Ja, natürlich. Dieses Erlebnis ist in Ihrem Kopf nach wie vor präsent, egal ob sie Schönes oder weniger Schönes damit verbinden.Vergleichen Sie diese Erlebnisse bitte mit der Fahrt zur Arbeit heut morgen. Das ist nicht mehr dasselbe. Es tritt ein Gewöhnungsprozess ein. Das passiert mit positiven Dingen genauso wie mit negativen. Meine ersten an der Börse gewonnenen 100€... - man was war ich stolz! Ich weiß noch ganz genau, was ich mit dem Geld gemacht habe! Schick essen sind wir gegangen.Wie Banker. Bald gehen wir nur noch essen und müssen nie mehr selber kochen und wenn, dann lassen wir abwaschen. An die nächsten gewonnenen Hunderter kann ich mich gar nicht mehr so recht erinnern.

Leider gabs auch Verlusttrades und mein Konto geriet ins Minus. Der erste Verlust war schrecklich und ich setzte alles daran, diesen Verlust auszugleichen. Die Trades wurden immer unüberlegter, immer waghalsiger...vor allem aber - immer verlustreicher!
Zum Glück kam ich rechtzeitig zur Besinnung und mein Konto wurde nicht komplett ruiniert.

Was ich damit sagen möchte ist, dass in meinen Augen der Gewöhnungseffekt in Phase 2 das ist, was ich für am gefährlichsten halte.

Versuchen Sie deshalb bitte immer so neutral wie möglich einen Trade zu eröffnen. Der Erfolg ist unter anderem stark von der Erwartungshaltung abhängig, gerade auch das damit verbundene Glücksgefühl, wenn der Gewinn deutlich höher ausfällt als erwartet.

Sie werden Ihre Gefühle nicht ausschalten können, aber nun wissen Sie, dass sie Ihrem Erfolg entgegenstehen. Seien Sie sich dessen stets bewusst. Stecken Sie Ihre Ziele nicht zu hoch, denn erfüllen Sie Ihre Erwartungen nicht, trübt das Ihre Stimmung, deren Auswirkung ich oben ausgeführt habe.

Ihr erstes Ziel in Phase zwei sollte das Minimieren der Verluste und als nächster Schritt der Kapitalerhalt sein.

Wenn Sie das geschafft haben, sind Sie bereit für Phase III.

Ihr ASWB2

PS: Ich koche übrigens die meiste Zeit immer noch selbst.

Links zu den dazugehörenden Posts:

Entwicklungsstufen des Traders - Phase 1: Der Start

Entwicklungsstufen des Traders - Phase 2: der Beginner 

Entwicklungsstufen des Traders - Phase 3: der Bachelor/Geselle


Gastkommentar zur Phase 1 der Traderentwicklung - die Starterphase

Montag, 19. Dezember 2011

Entwicklungsstufen des Traders - Phase 3: der Bachelor/Geselle

Trader, die bis hierher gekommen sind und damit die Stufe 3 erklommen haben, haben gute Chancen, sich weiter zu entwickeln und irgendwann zu den lediglich 5 bis 10 % zu gehören, die an der Börse Gewinn machen. Diese geringe Zahl ist erschreckend, nicht wahr?

Die Bachelor-Trader verfügen jetzt über ein gefestigtes theoretisches Wissen, können Chartformationen interpretieren und sind in der Lage, sich im Markt schnell einen Überblick zu verschaffen. Sie kennen inzwischen mehr als die Standards, haben schon von Point & Figure-Charts und Heikin-Ashi-Kerzen gehört. Der Bachelor arbeitet mit seinen bevorzugten Indikatoren und Charteinstellungen. Er hat inzwischen begriffen, dass zwei bis drei Indikatoren absolut ausreichend sind.

Er kennt alle Emotionen: die Angst, die Gier, den Frust, das Glück.

Allerdings hat der Bachelor gerade zu Beginn der dritten Phase ein wesentliches Problem: er weiß zwar theoretisch, wie es geht, macht aber immer noch mehr Verluste als Gewinne. So langsam dämmert ihm aber, dass der Fehler vor der Tastatur sitzt. Sein System ist in Ordnung, aber er traut ihm noch nicht. Er geht zu zeitig aus den Gewinntrades oder zu spät aus den Verlusttrades (siehe auch Jäger und Sammler im Gastkommentar zur Phase 1). Er hat Angst, auf einen Trend aufzuspringen, denn zu oft hat er erlebt, dass der Markt gerade dann dreht. Er misstraut seinem eigenen Urteil, wenn er sich entscheiden soll. Und wenn der Markt weiter läuft sieht er, dass er Recht gehabt hat. Aber er ist nicht dabei. Er hat auch begriffen, dass es wichtig ist zu erkennen, wann man NICHT einsteigen sollte.

Jetzt sucht er nach Möglichkeiten, an sich selbst zu arbeiten. Er trainiert das „im Trade bleiben“. Er verschiebt keine Stopp Losses mehr noch weiter weg. Er zieht den Trailing Stopp nicht mehr zu schnell nach. Er führt sein Tradingtagebuch und wertet die Trades aus. Er erkennt Seitwärtsphasen und passt seine Strategie an. Er sucht und liest Literatur zur Psychologie an den Börsen. Und er erkennt, dass er an sich selbst arbeiten muss. 30 % ist das System, 70 % der Trader, sagt eine Faustformel.

Zum Ende dieser Phase hin beginnt er seinem System zu vertrauen. Er wird "gleichgültig" gegenüber den Trades. Es stört ihn nicht, dass ein Trade gerade im Minus ist, er hat nach seinem System gehandelt. Er hält es aus darauf zu warten, dass der Trade ins Take Profit läuft und würgt den Trade nicht vorzeitig ab. Aber er kennt inzwischen auch Umkehrformationen und beendet den Trade, wenn er merkt, dass die Widerstandszone nicht überwunden werden kann.

Das Risikomanagement hat er verinnerlicht. Das Take Profit eines Trades ist immer höher als der Stopp Loss. Jeder Trade hat ein Stopp Loss. Er weiß, von welchen Märkten er besser die Finger lässt. Er ist auch nicht mehr scharf auf die Kursachterbahn bei Nachrichten. Er kennt die besten Handelszeiten und ist ganz entspannt, wenn er mal keine Zeit hat oder wieder eine schöne Bewegung verpasst hat.

Der Bachelor macht immer noch Fehler, aber sie werden weniger und sie sind nicht mehr existenzbedrohend für das Konto.

Jetzt kann er beginnen, mit richtigem Geld richtiges Geld zu verdienen. Klugerweise fängt er klein an, denn richtiges Geld ist eben richtiges Geld. Er muss die Emotionen kennen lernen, die bei richtigem Geld ins Spiel kommen. Aber sein Konto ist nicht mehr permanent im Minus.

Jetzt muss er sich mit einem neuen mentalen Problem auseinander setzen: hat er das überhaupt verdient, so leicht so viel Geld zu verdienen? Er hat, und wie er hat! Er darf die Erfolge sein eigen nennen und den Lohn für seine Mühen ernten. Denn leicht verdient ist es definitiv nicht, auch wenn es so aussieht. Er denkt nicht mehr: „Ich habe heute gewonnen!“, sondern er denkt: „Ich habe es heute verdient!“
Und die Familie gewöhnt sich langsam an die Meldungen: „Heute habe ich wieder 20 Euro Plus gemacht. Mein Konto steht jetzt bei 550 Euro!“

Wenn er so weit ist, dann sind mindestens drei Jahre ins Land gegangen.

Fortsetzung folgt im neuen Jahr.

Links zu den Vorgängern:

Entwicklungsstufen des Traders - Phase 1: Der Start

Entwicklungsstufen des Traders - Phase 2: der Beginner


Gastkommentar zur Phase 1 der Traderentwicklung - die Starterphase

Gastkommentar zur Phase 2 der Traderentwicklung - Im Verlust keimt die Hoffnung