Montag, 26. März 2012

Den Stopp-Loss als Freund betrachten - kannst Du das?

Wo ist der Take Profit?
Meine grandiosen Verluste der letzten Woche geben viel Stoff zum Nachdenken. Hier ist ein Auszug einer Mail von ASWB, in der er sich nochmal Gedanken zur Stopp-Setzung und Gewinnmitnahme macht. Da er hier viele allgemeingültige Gedanken äußert, veröffentliche ich die Mail:

Gastkommentar von ASWB

Du weißt, dass jeder sein System hat und auch braucht, denn gerade in Zeiten von Rückschlägen zweifelt man eher an fremden Systemen, als an dem Eigenen.
Von daher sind meine "klugen" Ratschläge eben teils sehr abstrakt oder sehr allgemein gehalten.
Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein SL von 35 Pips ganz gut klappt. Einige behaupten ja auch 2xATR im jeweiligen Timeframe. Zur Zeit wären das bei EUR/USD etwa 40 Pips.

Ich vertrete ja in der Theorie der Meinung, dass man mit 10% Gewinntrades die Gesamtrendite erzielt und mit den anderen 90% versucht bei plus/minus null zu bleiben. Kapitalschutz eben.
Auch ich tue mich extrem schwer damit. Ich bewundere Leute, die mit 1000€ beginnen und den Gewinn einfach so verpulvern können, denn sie haben von "ihren" 1000 € nichts verloren. Ich bin da zu meinem Leidwesen anders.

In meiner Theorie ist es also so:
SL:
Der SL ist eben der Einsatz, den man bezahlen muss. Deine Fahrtkosten heut (ich bin heute mit der Bahn nach Kassel gefahren - Anm. d. Red.) sind doch auch weg - egal ob Du einen Vertrag abschließt oder nicht. Die Ware, die der Bauer auf dem Wochenmarkt anbietet. Das, was man investieren muss. Ich habe schon oft darüber philosophiert, warum wir den SL als Feind ansehen und nicht als Freund. Ich gehe weiter: als Einsatz. Dieses Geld ist weg. Wie beim Roulette. Einsatz auf Rot. Geld ist weg. Entweder man gewinnt, sogar wie beim Traden den doppelten Einsatz (CRV von min. 2), oder verliert. Dann ist das Geld eben futsch. Bei 1% - und deswegen nimmt man eben "nur" 1% - ist das zu verschmerzen.

TP bzw Exit:
Auch hierzu habe ich oft referiert, dass nur ein SL, hoffentlich ein Nachgezogener, den Trade beendet.
Schau Dir mal starke Trends an. Die kennen weder RES, noch SUPs, da halten keine Fibos oder PPunkte, selbst rotglühende überkaufte Indikatoren und Bollinger Bänder können ihn nicht aufhalten......Und genau auf diese Trends warten wir. Auf dieser Welle wollen wir mitschwimmen.
Die Pflicht ist ein break even. Die Kür ist der Gewinn.

Nach halber ATR den SL nachziehen.Schritt für Schritt. In einem echten Trend ist der SL nie in Gefahr.
Ja, bekomme ich dann immer zu hören. Das weiß ich ja vorher nicht. Stimmt. Ist aber auch belanglos. Ich will Traden und kein Glücksspiel betreiben.
Ich möchte mein As As nach Hause bringen. Klar geht auch mal ne 77 oder JJ - zum Kapitalschutz. Nicht mehr und nicht weniger!
Der richtige Einstieg ist sicherlich wichtig, damit man mit vernünftigen RM und MM handeln kann, aber viel viel wichtiger ist der Exit.

Ich betone immer wieder, das jedes System eine feste Rendite abwirft, abhängig von Kapitalgröße, System usw usw.
Warum denken wir, wir sind soooo viel besser als ein Fondsmanager, der das gelernt, studiert hat und damit Millionen verdient ? Der erreicht im Schnitt 10-20 % / Jahr. (Wenn überhaupt! - Anm. d. Red.)
Wenn Du also Deine 600€ am Ende des Jahres erreicht hättest, wärst Du ein Top-Fondmanager mit 20% Rendite !!!!!
Also: ein zu früher Exit entscheidet über Gewinn und Verlust, letztendlich über die Rendite des Systems.

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